Kein Mensch kommt perfekt auf die Welt. Bei fast allen sitzen im Gebiss mehr oder weniger schiefe Zähne. Nicht in jedem Fall macht eine Fehlstellung es notwendig, dass eine Zahnkorrektur aus medizinischer Sicht vorgenommen werden muss. Abhängig von der Form und Schwere der sogenannten Dysgnathie kann, wenn sie unbehandelt bleibt, es zu unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen führen (z.B. erhöhtes Zahnstein- und Kariesrisiko, Zähneknirschen/-pressen, Kiefer- /Zahnschmerzen, Kau-/Schluckbeschwerden oder Sprechprobleme wie Lispeln).
Für Kinder kann eine Zahnkorrektur also aus ästhetischen sowie gesundheitlich Gründen sinnvoll sein. Daher sollte man die Zähne von Kindern am besten frühzeitig beim Zahnarzt kontrollieren und den Zahnarzt beurteilen lassen, ob eine Zahnkorrektur nötig ist.
Ungünstige Angewohnheiten für die Zähne sind:
- Starkes Daumenlutschen
- Ständiges Nuckeln am Schnuller
- Zungenpressen
- Wangen-/Lippenbeißen und -saugen
Behandelt werden Kinderzähne meist erst dann, wenn alle Milchzähne ausgefallen sind.
Möglichkeiten für Zahnkorrekturen bei Kindern
Die lockere Zahnspange:
Bei Kindern werden lockere Zahnspangen häufig genutzt, da der Kiefer noch formbar ist und sich die Zähne leichter pflegen lassen. Der beste Zeitpunkt für eine Zahnspange soll, abhängig vom Zahn-Durchbruch, bei 9 bis 11 Jahren liegen. Die Behandlung kann mit einer lockeren Spange eventuell etwas länger dauern, aber die kieferorthopädische Behandlung bei Kindern ist in der Regel kürzer als bei Erwachsenen.
Die feste Spange:
Eine feste Spange ermöglicht die gezielte als auch effektive Zahnbewegung. Sie wird deshalb häufig zur Korrektur der Zahnstellung eingesetzt. Manchmal können die Drähte am Anfang schmerzhaft sein und die Brackets können teilweise Druckstellen oder Entzündungen verursachen. Eine festsitzende Zahnspange wird außerdem die Zahnhygiene aufwendiger machen.
Die linguale Zahnspange:
Bei der lingualen Zahnspange handelt es sich ebenfalls um ein festes Gestell, welches aber an der Innenseite der Zähne sitzt und dadurch nicht sichtbar ist. Häufig wird diese Variante aus ästhetischen Gründen gewählt.
Unsichtbare Zahnschiene:
Dann gibt es noch die Möglichkeit, eine herausnehmbare, durchsichtige Kunststoffschiene zu verwenden. Bei diesen Zahnschienen (nennt man auch Aligner oder unsichtbare Zahnspange) handelt es sich um ein relativ junges Behandlungssystem. Dieser Zahnspangen-Typ verfügt nicht über einen Draht, vielmehr handelt es sich um eine transparente Schiene, die über die Zahnreihe gestülpt wird und so Druck ausübt. Wird sie am Tag lange genug getragen sowie regelmäßig getauscht, können die Zähne in die gewünschte Position gebracht werden. Für eine solche Behandlung müssen aber sämtliche Milchzähne fehlen. Außerdem sollten die bleibenden Zähne ungefähr dort positioniert sein, wo sie sich letztendlich befinden werden. Das trifft am ehesten auf Jugendliche sowie beinahe auf alle Erwachsenen zu. Für jüngere Kinder empfiehlt sich die Behandlung meist nicht. Auch muss man berücksichtigen, dass sich diese Behandlung eher für leicht bis mittlere Fehlstellungen eignet. Weiterführende Infos zur unsichtbaren Zahnkorrektur erhält man beispielsweise bei unter dem vor-stehenden Link. Im Gegensatz zu den anderen, festen Zahnkorrekturen erweist sich das Tragen eine unsichtbaren Zahnschiene oftmals als tendenziell komfortabler, da die durchsichtige Gestaltung sehr unauffällig ist, es selten zur Beeinträchtigung des Sprechens kommt und das Zähneputzen unkompliziert möglich ist, da man die Schiene dafür einfach herausnehmen kann.
Wie kann der Verlauf und die Dauer einer Zahnkorrektur bei Kindern sein?
Bevor man sich für eine bestimmte Zahnkorrektur bei Kindern entscheidet, sollte man sich ausführlich und kompetent beraten lassen. Der Zahnarzt oder Kieferorthopäde wird im Gespräch erklären, ob eine Behandlung und welche notwendig ist, wie lange diese voraussichtlich dauern wird, welche Möglichkeiten für die Korrektur in Frage kommen und wie die Behandlung zeitlich geplant werden kann.